Kirchenzeitung      "Von Turm zu Turm" Nr. 27

Seien Sie neugierig auf die Winterausgabe 2022/23 (Dezember - Januar - Februar)

Hier drucken wir einen der Artikel der Marienseiten ab.

Wir freuen uns auf die Adventszeit

und laden wieder zu den Lichtergottesdiensten ein!

Die Gottesdienste im Kerzenschein gehören in der Marienkirche seit den 50iger Jahren zu den besonderen Höhepunkten im Kirchenjahr.

 

Ich erinnere mich an die Predigten von Pastor Schäfer, die im Advent einen besonderen Ernst ausstrahlten. Besinnung war angesagt und die Vorbereitung auch des inneren Menschen auf das weihnachtliche Ereignis, das so schwer in Worte zu fassen ist. Was den Menschen Angst machte, kam ebenso zur Sprache, wie die Aufforderung, sich der Verantwortung für eine friedliche Welt zu stellen. Als junger Mensch wollte ich mit den mahnenden Worten eigentlich nichts zu tun haben. Ein Wort aus den Predigttexten der Adventszeit, das uns zum Lächeln brachte, war „ihr Otterngezücht“. Johannes der Täufer ruft es denen zu, die ihm in die Wüste gefolgt sind. Buße sollten die Menschen tun, umkehren, neu denken. Heute weiß ich, dass die Predigt des Johannes in unsere bewegte Zeit durchaus passt. Wer auf einen umfassenden Frieden in der Welt hofft, der muss seinen Teil dazu tun, der kann nicht nur warten, dass andere sich dafür einsetzen. Aber wie kann ich mich einbringen?

Advent als Zeit des Besinnens und der Vorbereitung, so ist seit 1 500 Jahren die Vorweihnachtszeit gedacht.  Deshalb hängt an unserem Altar ein Parament in der Farbe Lila … genau wie in der Passionszeit vor Ostern.

 

Der Advent ist auch die Zeit, in der weihnachtliches Liedgut gepflegt wird. Wir laden Musikgruppen in unsere Gottesdienste ein und freuen uns an den alten Melodien und Texten, die wir seit Kinderzeiten kennen. Wie die Abbildungen auf den Flügelaußenseiten unseres Altars beschreiben sie die Geschichte der Geburt Jesu als freudiges, wunderbares, unglaubliches Geschehen. Es ist, als malten sie mit ihren Klängen und Szenen ein großes vielfältiges Weihnachtsbild, auf dem so viel Widersprüchliches Platz hat, wie wir es auch in unserer Zeit heute erleben: Not, Angst und Wohnungssuche auf der einen und auf der anderen Seite die Freude über die Geburt eines Kindes, das Staunen und das unglaubliche Geschenk eines Neubeginns.    

Lassen Sie sich herzlich einladen! 

Uta Herrmann  

Von Mitte November an wird die Ausgabe 27 ausgetragen

und liegt außerdem in allen Osteroder Kirchen aus.